SMART-Analyse- und Selbsttest bei NVMe-Festplatten

Die SMART-Analyse

Der erste Info-Bildschirm zeigt den SMART-Status laut Platte. Das ist der Zustand aus Sicht des Herstellers. Das kann „okay“ oder „Fehler“ sein. Es folgt eine Auflistung der SMART-Attribute. Welche Attribute wie unterstützt werden, hängt stark von Hersteller und Plattenmodell ab. Es gibt zwar gängige Verwendungsarten, aber leider keinen festgelegten Standard, der von jedem Hersteller immer eingehalten wird.

Zu jedem Attribut speichert die Festplatte einen Wert, der den aktuellen Zustand anzeigt. Anders als bei SMART für ATA-Festplatten haben die Attribute keine eindeutigen ID-Werte. Je nach Hersteller und Plattenmodel werden Ihnen unterschiedliche Werte angezeigt.

Darunter folgen, sofern unterstützt, Angaben aus den Fehler-Logs, in dem die Platte alle Fehler aufzeichnet, darunter aber auch solche, bei denen andere Software wie zum Beispiel Sicherungssoftware oder Kopiersoftware einfach falsche Befehle gesendet hat. Ein hoher Wert sollte Sie nicht beunruhigen, sofern keine kritischen Fehler (Lese-/Schreibfehler und andere) angezeigt werden. Ein klassischer Fehler-Eintrag im Log könnte zum Beispiel “Invalid Queue Size” sein. Dieser Fehler zeigt an, dass eine Software unter Windows oder einem anderen Betriebssystem eine falsche Anfrage an die Festplatte gesendet hat, die so nicht bearbeitet werden konnte. Das ist jedoch kein kritischer Fehler und zeigt keinen Defekt der Platte an.

Der SMART-Selbsttests

Selbsttests laufen plattenintern ab, was einerseits bedeutet, sie können im Hintergrund weiterlaufen, während Sie mit toolstar®test oder toolstar®shredder andere Tests durchführen (mit Einschränkungen bei anderen Plattentests), andererseits aber auch, dass toolstar®test oder toolstar®shredder keine weitere Einflussmöglichkeit auf diese Selbsttests hat! Sie können die Ergebnisse der letzten (max. 21) Selbsttests anzeigen lassen sowie einen kurzen Selbsttest starten, bei dem die Plattenfirmware nur grundlegende Tests durchführt und der meist ca. 1 oder 2 Minuten dauert. Ein ausführlicher Selbsttest untersucht zusätzlich die gesamte Plattenoberfläche und dauert dadurch, abhängig von der Plattengröße, natürlich auch deutlich länger.

Die zunächst angegebene geschätzte Dauer ist die Mindestdauer, die die Platte selbst nennt; die SMART-Spezifikation empfiehlt, die Platte nicht früher anzusprechen. Sie haben die Möglichkeit, einen Selbsttest abzubrechen, allerdings ist dies nicht empfohlen, da nicht auszuschließen ist, dass die Platte insb. zu Beginn des Tests unerwünscht darauf reagiert.

Gängige SMART-Attribute

ParameternameBeschreibung
Verfügbare ReserveZeigt an, wie viele Reserveblöcke die Platte noch zur Verfügung hat, um defekte Speicherblöcke auszulagern.
Prozentuale Nutzung (Ausdauer)Zeigt die prozentuale Abnutzung der Festplatte an.
Gelesene DatenZeigt in GB an, wie viele Daten insgesamt schon gelesen wurden.
Geschriebene Daten Zeigt in GB an, wie viele Daten insgesamt schon geschrieben wurden.
Aus- und EinschaltenZeigt die insgesamte Anzahl an Aus- und Einschaltvorgängen an.
Stunden eingeschaltetZeigt an, wie lange die Festplatte insgesamt eingeschaltet war. Dieser Wert kann von der Controller-Betriebszeit abweichen.
Unsicheres AbschaltenZeigt an, wie oft die Festplatte unsicher ausgeschaltet wurde. Das kann durch einen Stromausfall und ähnliche Ereignisse passieren.
Dauer mit WarnungstemperaturZeigt an, wie viele Stunden die Festplatte mit Warnungstemperatur betrieben wurde.
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