Mainboardtests: Tests, mögliche Fehler und deren Bedeutung

In diesem Artikel erhalten Sie eine kurze Übersicht über die vorhandenen Mainboardtests in toolstar®testLX und toolstar®testWIN. Zusätzlich dazu gibt es eine Aufstellung von möglichen Fehlern und deren Ursachen. Die Komponente Mainboard lässt sich aufgrund ihrer Aufgabe nur schwer bzw. überhaupt nicht direkt testen. Das Mainboard wird jedoch durch seine Aufgabe als zentrale Verbindungsstelle aller Komponenten bei jedem Test mit überprüft. Ganz egal ob bei den CPU-, Festplatten- oder Arbeitsspeichertests.

Welche Mainboardtests gibt es?

CMOS-RAM / Echtzeituhr

  • Lesen
  • Schreiben
  • Batterie-Status
  • Prüfsumme
  • Diagnose-Status
  • Uhr-Ticken
  • Alarm

Sonstige Komponenten

  • Interrupt-Controller
  • DMA-Controller
  • System-Timer
  • Tastatur-Controller

PCI-Bus

  • PCI-Test

Fehler und Ihre Ursachen

Fehler beim Lesen des CMOS-RAM:
Es wird geprüft, ob das Lesen des CMOS-RAM aus dem Betriebssystem heraus möglich ist. Sollte der Zugriff scheitern, erhalten Sie hier einen Fehler. Das bedeutet aber nicht, dass ein Zugriff aus dem BIOS/EFI nicht möglich ist. Ein Fehler in diesem Bereich stellt nicht unbedingt einen Hardwaredefekt dar.

Fehler beim Schreiben in den CMOS-RAM:
Es wird geprüft, ob das Schreiben in den CMOS-RAM aus dem Betriebssystem heraus möglich ist. Sollte der Zugriff scheitern, erhalten Sie hier einen Fehler. Das bedeutet aber nicht, dass ein Zugriff aus dem BIOS/EFI nicht möglich ist. Ein Fehler in diesem Bereich stellt nicht unbedingt einen Hardwaredefekt dar.

Fehler bei Batterie-Status:
Das BIOS/EFI meldet den aktuellen CMOS-Batteriestatus und gibt an, ob ein Fehler vorliegt oder nicht. Eine genauere Interpretation ist leider nicht möglich. Diese Funktion wird bei modernen Intel-Chipsätzen nicht mehr unterstützt/verwendet.

Fehler beim Prüfsummentest:
Definiert in diesem alten Standard ist, dass in den Bytes 2Eh und 2Fh des CMOS-RAMs die Summe der Bytes 10h bis 2Dh liegen. Diese Bytes enthalten Speichergrößenangaben und gerätespezifische Einstellungen. Bei neueren Geräten halten sich die Hersteller nicht mehr an diesen Standard. Ein Fehler in diesem Bereich kann grundsätzlich ignoriert werden und stellt keinen Hardwaredefekt dar.

Fehler beim Diagnose-Status:
Stellt einen beliebigen Fehler dar, der in ein Status-Register des CMOS geschrieben wurde. Der eingetragene Fehler ist kein Ergebnis durchgeführter Mainboardtests mit toolstar®-Software. Detaillierte Informationen zum Fehler finden Sie in der Einzelausgabe zum Test im Protokoll oder auf dem Bildschirm. Kann ein kritischer Fehler sein aber muss es nicht. Es kommt darauf an, welcher Fehler von welchem Gerät in das Status-Register eingetragen wurde.

Fehler beim Uhr-Ticken:
Es wird geprüft, ob sich die Uhrzeit (Sekunden) auch tatsächlich verändert, die Uhr also tickt. Ein Fehler hier ist sehr ungewöhnlich und möglicherweise eher ein Zeichen dafür, dass das spezielle System die CMOS-Uhr gar nicht verwendet.

Fehler beim Alarm:
Es wird geprüft, ob die Alarm-Funktion, die zu einer bestimmten Uhrzeit ausgelöst werden kann, funktioniert. Dies kann auch von der Unterstützung des speziellen Systems und des Betriebssystems abhängen. Ein Fehler in diesem Bereich stellt nicht unbedingt einen Hardwaredefekt dar.

Fehler beim Interrupt-Controller:
Der Interrupt-Controller empfängt und leitet Hardwareinterrupts geordnet an die CPU weiter. Dieser Test prüft grundsätzliche Funktionen, soweit es in einem laufenden Betriebssystem möglich ist; bei einem ernsthaften Defekt wäre das System vermutlich gar nicht hochgefahren.

Fehler beim DMA-Controller:
Der DirectMemoryAccess-Controller ist für das direkte Kopieren von Daten der angeschlossenen Peripherie wie zum Beispiel Netzwerkkarten in den Arbeitsspeicher zuständig. Damit wird die CPU entlastet und das Gerät beschleunigt. Der Test prüft grundsätzliche Funktionen, soweit es in einem laufenden Betriebssystem möglich ist.

Fehler beim System-Timer:
Es wird die grundsätzliche Funktion des Systemzeitgebers überprüft, soweit es in einem laufenden Betriebssystem möglich ist; bei einem ernsthaften Defekt wäre das System vermutlich gar nicht hochgefahren. Ein Fehler in diesem Bereich stellt nicht unbedingt einen Hardwaredefekt dar.

Fehler beim Tastatur-Controller:
Es wird die grundsätzliche Funktion des klassischen Tastatur-Controllers überprüft, soweit es in einem laufenden Betriebssystem möglich ist. Ein Fehler in diesem Bereich stellt nicht unbedingt einen Hardwaredefekt dar. Der interaktive Tastatur-Test ist zum Überprüfen der Tastatur – insbesondere bei einer integrierten Tastatur z.B. in einem Notebook – besser geeignet.

Fehler beim PCI-Test:
Der PCI-Test prüft die PCI-Register und das Protokoll. Dabei werden verschiedene Fehlerbereiche geprüft, die bei der Verbindung von PCI-Devices und deren Anschluss sowie der Übertragung von Daten auftreten können. Die Fehler sind in Correctable und Uncorrectable sowie in Fatal und Non-Fatal Errors unterteilt. Geprüft wird unteranderem folgendes:

  • Transaction Layer Errors
    Dies ist die obere Schicht, in der das Paket gebildet wird. Die Prüfungen der Transaktionsschicht erfolgen Ende-zu-Ende-Gerät, d. h. nur durch den Anforderer und den Vervollständiger, und es werden keine Prüfungen am Switch oder der Bridge auf unten stehende Fehler durchgeführt.
    – ECRC check failure
    – Malformed TLP
    – Completion Time-Outs
    – Flow Control Protocol errors
    – Unsupported Request
    – Data corruption
    – Completer abort
    – Unexpected completion
    – Receiver overflow
  • Data Link Layer Errors
    Dies ist die mittlere Schicht, die für die Behandlung von Paketfehlern und Antworten verantwortlich ist. Die folgenden Fehler werden auf der DL-Ebene von Requester, Switch und Completer überprüft, d. h. diese Fehler werden auf Requester, Switch und Completer überprüft.
    – LCRC check failure für TLPs
    – Sequence Number check
    – LCRC check failures für DLLPs
    – Replay Time-out
    – Replay Number Rollover
    – Data Link Layer Protocol errors
  • Physical Layer Errors
    Dies ist die dritte Schicht, die für das Link-Training und die Transaktionsabwicklung auf Schnittstellenebene verantwortlich ist. Diese Fehler werden beim Requester, Switch und Completer überprüft.
    – Empfänger-Fehler
    – Link-Fehler

Wichtig zu wissen ist, dass Sie immer wieder auch bei korrekten Systemen Fehlerausgaben erhalten werden. Diese Ausgaben werden sich jedoch auf Correctable errors, Non-Fatal errors und Unsupported requests errors beschränken. Sollten Sie einen nicht korrigierbaren oder einen fatalen Fehler erhalten, wird allgemein ein Fehler ausgelöst, der Sie darauf hinweist. In der Ausgabe des Mainboardtests erhalten Sie dann zusätzlich zur genauen Fehlerursache auch das Gerät angezeigt, auf welches sich der Fehler bezieht.

Wieso sind die meisten Fehler als nicht kritisch zu bewerten?

Einige Funktionen werden von modernen Systemen im normalen Betrieb und innerhalb des Betriebssystems nicht mehr verwendet und sind Überbleibsel aus alten Zeiten. Die Mainboardtests sind aber weiterhin in toolstar®testLX und toolstar®testWIN enthalten, weil sich einige spezielle Geräte wie Industrie-PCs oder Fertigungsmaschinen auf diese Funktionen verlassen. Normale Business-Geräte sind davon aber nicht betroffen.

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